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Alle Bilder © by Philipp Schäfer
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Bilder einzelner Tfz:
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CD Cargo - CD
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Alle Bilder © by Philipp Schäfer
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Alle Bilder © Philipp Schäfer
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in Hinweis: Lebensgefahr!
Das Betreten der Anlagen ist strikt verboten!
Ich war mit ausgebildetem Personal unterwegs und hielt mich an die Sicherheitsbestimmungen der SBB. Zudem trug ich entsprechende Schutzausrüstung und war angemeldet.
Der letzte Mohikaner in Biel
(Die Bilder haben unterschiedliche Breiten. Nur die "eigentlichen" Bahnbilder haben Standardmasse)
Bekanntlich wird in der Schweiz im weltweiten Vergleich das meiste Geld in das System Bahn investiert. Hat den Vorteil, dass dieses Verkehrsmittel ein sehr zuverlässiges Angebot ist. Es hat aber den Nachteil, dass in der Schweiz nahezu die ganze Eisenbahn-Nostalgie schon verschwunden ist. Moderne Publikumsalgen, frischer Oberbau, elektrifizierte Strecken mit Schallschutz (vermehrt auch zugeschmiert) prägen das Schienennetz der Bundesbahnen.
Allerdings gibt es noch ein kleines gallisches Dorf, was scheinbar vergessen wurde. Der ehemaliger Rangierbahnhof i Biel/Bienne.
Biel ist an sich schon eine interessante Stadt. Schön am gleichnamigen See gelegen mit einer Art Oberstadt und Unterstadt, dazu bilingual und auch die kleine Innenstadt braucht sich nicht zu verstecken.
Bahntechnisch ist auch das sonstige Gleisnetz interessant. Der Bahnhof ist weitgehendst ausgebaut, "BehiG"-Konform (Behindertengleichstellungsgesetz) mit P55 (Perronhöhe 55 cm). Die Fahrstrassen werden über das eStw aus der BZ in Olten gesteuert.
Vor dem PB liegt aus Bern kommend ein Gleisdreieck, mittig drin die Serviceanlage von SBB P-OP. Hier sind Flirt, GTW, Dominos zuhause als auch diverse ICN.
Wesentlich interessanter jedoch ist der ehemalige Rangierbahnhof.. Biel RB, neuerdings Biel PO (Produktionsanlage Ost). Dieser liegt nordöstlich am Haltepukt Biel-Mett in Richtung Solothurn. Hier verläuft die legendäre Jura-Südfussachse, eine der meistbefahrenen Strecken im SBB-Netz. Neben den ICN (später mal wieder Dostos ohne Neitec) im Fernverkehr gibt es hier ein hohes Cargoaufkommen. Allerdings nicht die sonst klassischen Transitzüge im KV auf den Nord-Süd-Achsen sondern vermehrt Einzelwagenverkehr, Ganzzüge (Post, Detailhandel migros/coop, Öler nach Cornaux in die Raffinerie, ...) und sonstiges.
Der Bahnhof ist der letzte der SBB und der Schweiz, welcher noch über mechanische Stellwerkstechnik verfügt mit Flügelsignalen. Der Signaltyp M (=mechanisch) ist längst aus der Fahrdienstvorschrift (FDV) rausgeflogen. s ist eine örtliche Besonderheit.
Schon mehrfach war das Ende nahe, doch es verschiebt sich immer wieder. Aber eins steht fest, das ablösende eStw kommt. Aufgrund der Komplexität der Anlage ist es nicht einfach, ein eStw dort zu errichten. Eins steht ebenso fest: Die Anlage wird leider kastriert. Zwar nicht zwingend im Umfang, da steht langfristig evtl. eher ein Ausbau an, sondern an der Anzahl der Weichenverbindungen.
Interessant war auch der Vergleich Ende der 90er Jahre: 1500 Wagen haben hier täglich (!) der Bahnhof durchlaufe. Zug angekommen, Zug zerlegt, über den Ablaufberg, neu gebildet und Tschüss. Bolognia Smistamento, eine um das mehrfache grössere Anlage hatte gerade mal 1200 Wagen am Tag, Das ist schon der Wahnsinn und zeigt, dass die Anlage trotz altr, langsamer und teilweise sehr sicherheitskritischer Technologie hocheffizient genutzt werden kann. Doch mittlerweile ist auch das Güterverkehrsaufkommen in der Schweiz in der Fläche stark zurückgegangen (wenn man das als Ausländer auch nicht wirklich glauben mag).
Zuerst ging es zum Wärterstellwerk 1. Die beiden Herren hatten alle Hände voll zu tun. In kürzester Zeit erreichten zwei Güterzüge den Bahnhof und es wurde fleissig rangiert.
Hier der Ostkopf schematisch dargestellt: Nach links geht es in Richtung Osten (Grenchen/Solothurn/Olten/Basel):
Zuerst brachte eine unbekannte Re6/6 einen stattlichen Güterzug in den Bahnhof. Diesen beobachtete ich allerdings aus dem Stellwerk heraus. Für den zweiten ging es kurz nach draussen.
Auf dem Weg zur möglichen Stelle, musste auf die Schnelle etwas improvisieren, hab ich kurz die Semaphore abgelichtet: Links das Hauptausfahrsignal und rechts das Rangiersignal. Liebevoll auch "Sagbock" genannt, da es wie ein Sägebock ausschaut: In diesem Fall ist die Ausfahrt geschlossen und das Rangieren nicht erlaubt.
Eine Bo'Bo' erreichte mit einem Zementzug den ehemaligen Rangierbahnhof. PO deshalb, da es offiziell in der Schweiz nur noch fünf Rangierbahnhöfe gibt: Der berühmte RBL (Limmattal), Basel RB, Lausanne-Triage, Buchs RB und Chiasso Smistamento:
Die Einfahrt hat sogar bei Sonne geklappt mit einer hübschen Stimmung. Leider ist die Bebauung im Hintergrund nicht zwingend die schönste und die Masten und Kandelaber stehen recht dicht. (Daher habe ich kurzerhand die Latern auf dem Fahrleitungsmast kurz abgebaut..). Rechts das Wärterstellwerk 1, etwas geschnitten da sich daneben ein GSM-R Mast in die Höhe thront:
Re420 272 mit GG 69750 Niederglatt - Sierre/Siders (auch eine bilinguale Stadt...). Der Laufweg macht einen erst stuzig wenn man die Lage von Sierre im Wallis kennt. Doch es ist der einzige Weg bei dem man keine Spitzkehre machen muss (Lötschberg, eh überlastet, mit Kopfmachen in Visp oder bei Bergstrecke Brig, via Fribourg müsste man in Lausanne/Renens kopfmachen, also via Yverdon-Lausanne hintenrum):
Noch ein Bild von den Signalen: Das Rangiersignal war in dem Moment im Umschalten und erlaube direkt nach der Einfahrt eine Rangierfahrt:
Im Hintergrund rangierte ein Stadler "Butler". Die zweiachsigen Zweikraftloks (E und Diesel) bringen satte 120 km/h auf di Schiene und ziehen dabei teilweise sehr stattliche Züge. Mit 1500 kWh nicht zu unterschätzen! Einzig die automatische Rangierkupplung .... fehlt....
Zwischendrin war ein Traktor von SBB Cargo eingereiht: Frühling in Biel:
Zurück im Stellwerk: Hier werden die Fahrstrassen verschlossen und festgelegt:
Weiter gings dann zum Befehlsstellwerk Stellwerk 2.
Die Bo'Bo' vom Zementzug wartete kurz auf den nächsten Einsatz. Das Wetter war teilweise hell und bedeckt, teilweise dunkel und nur wenige Male sonnig.
Im Vordergrund das Gruppenausfahrsignal für die Gleise A1 bis A3:
Neben der Eem923 rangierte auch noch Am18414: Hier neben einer Re6/6, die wenige Minuten später an einen Zug ging und dem Befehlsstellwerk selbst:
Nein, das Gefährt gehört nicht SBB Cargo sondern der S-Bahn Zürich. Der DPZ kommt frisch vom Industriewerk Yverdon aus der Revision. Er durfte ebenfalls einige Minuten später seine Fahrt an die Limmat fortsetzen:
Das Objekt hat den Name Signalbrücke reichlich verdient. Auf dieser Seite hängt schon der Signaltyp L, allerdings ebenfalls elektromechanisch (teils über Hebel) gestellt:
Von der anderen Seite. Im Hintergrund Am6/6 aus Basel. Sie warten wohl auf die letzte Reise:
Der Stellbereich vom Stellwerk 2: Der Westkopf:
Hier erkennt man den groben Spurplan. Zugegeben, auf de ersten Blick sieht dieser sehr wild und ungeordnet aus. Das ist er keinesfalls. Diese Anlage ist bestens durchdacht. Bzw. war...
Die Seilzüge sind allerdings demontiert, auch hängen keine Gewichte mehr dran. Es ist quasi ein elektromechanisches Stellwerk. Vorne im Bild auch ein kleiner Domino-Bereich mit Relais-Technik:
Ein Blick aus dem Fenster: Die hübsche Re6/6 mit der "Möchte-gern-6/6-sein"-Front war ebenfalls dort:
Die Am18414 war de ganzen Tag fleissig. Der Ablaufberg wurde leider schon gesperrt.
Dann ging es zu Stellwerk 3, welches den westlichsten Bereich hatte. Hier ist rein Rangierzone und höchste Aufmerksamkeit gefragt. Die Weichen lassen sich jederzeit unter dem Zug umstellen.
Am18414 rangierte fleissig hin und her: Hinten rechts die Schuppen die vom Baudienst der SBB benutzt werden.
Hier waren wir beinahe die einzigen Gäste kurz vor Toreschluss um drei (bis 16 Uhr geöffnet) und es gab noch in Stück Kuchen geschenkt.
Danach schauten wir uns noch den Baudienstbereich an, der mich aus bestimmten Gründen recht interessierte:
Auf dem Weg dort hin kamen wir am Posten 4 vorbei:
Der Handweichenbereich:
Vor allem das Fahrbahnteam hat sich hier ausgebreitet. Ein Signalschirm Typ N (was wohl ab den 2020er Jahren in Biel stehen wird) liegt rum und wartet auf den nächsten Einsatz. Wohl ein Ersatzteil für die angrenzenden Strecken oder den PB:
Die Schuppen beeindruckten sehr: Gigantsche Holzkosntruktion die recht mächtig wirkte. Wirklich schön anzusehen. Dazu auch interessante Beleuchtung:
Leider ist das Lager, wie es sich ja auch gehört, recht vollgestellt: Die Schuppen haben gigantische Ausmasse in der Längenausdehnung:
Ein letzter Blick vom Freiverlad/KV-Bereich aus gesehen auf die Schuppen:
Hierbei möchte ich mich nochmals bei meinem Kollegen bedanken für die Organisation dieser Tour. Er selbst war 13 Jahre dort tätig als es noch rosigere Zeiten waren. Ebenfalls möchte ich mich noch bei den netten Kollegen vom Betrieb und auch im Personalrestaurant bedanken. War einmal ein etwas anderer Arbeitstag.
Noch ein Hinweis: Lebensgefahr!
Das Betreten der Anlagen ist strikt verboten!
Wir waren mit ausgebildetem Personal unterwegs und hielten uns an die Sicherheitsbestimmungen der SBB. Zudem trugen wir auch entsprechende Ausrüstung und waren angemeldet.
Die Anlage ist derzeit gut besetzt ud gut bewacht, daher empfehle ich keinem, es zu riskieren. Die Bussen in der Schweiz bei Zuwiderhandlungen sind recht ordentlich, zu recht.
An die Semaphore auf der Ostausfahrt kommt man ganz legal vom Haltepunkt Biel-Mett aus.
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Alle Bilder © Philipp Schäfer |
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